Yasuo

Yasuo

An der Ostküste liegend hat sich das Reich Yasuo auf den Handel über den Seeweg mit anderen Nationen spezialisiert. Ebenso kann es eine stattliche Flotte sein Eigen nennen. Zum Großteil im Streit mit dem Reich Naé’tra, da jenes ebenso an der Küste liegt und Handel per Seeweg betreibt und sich dadurch die größten Konkurrenten sind, kommt es beinahe schon regelmäßig zu Auseinandersetzungen auf hoher See. Teile der großen Wälder Kanayes reichen an der südlichen Grenze in Yasuo, doch meidet man es dort zu tief in jene einzudringen. Hauptsächlich ist dies darin begründet, dass man wie in Yasuo wie vielerorts eine Abneigung wie Angst vor den Ahshari pflegt.
Während sich die Küstengebiete fast gänzlich der Fischerei und dem Handel verschrieben, betreibt man im Zentrum Yasuos, welches die südwestliche Hälfte des Reiches bildet, Ackerbau und Viehwirtschaft. Kennzeichnend für Yasuo sind die riesigen Reisfelder im südöstlichen Teil nahe der Küste. Forstwirtschaft wird fast gar nicht betrieben, wegen der spärlichen Wälder. Das Holz wird fast zur Gänze aus Kanaye oder Hayato importiert. Eine besondere Handelsware bilden die Schuppen und Körperteile der D’Etsu, welche in Yasuo gezielt gejagt werden. Dies ruft oft die Empörung Außenstehender hervor, doch ist es in Yasuo ein äußerst einbringliches und angesehenes Gewerbe. Nicht zuletzt deswegen befinden sie sich mit den Ahshari im Dauerstreit und es kommt nicht selten zu gewaltsamen Auseinandersetzungen an der südlichen Grenze Yasuos.
Unter der strengen und oft grausamen Herrschaft von Ta’Kinyae Shun hat Yasuo bis jetzt noch keine größeren Niederlagen durch die Krieger Naé’tras erlebt und auch die Ahshari konnten keine gröberen Schäden verursachen. In Yasuo unterliegt alles strenger Organisation und Regeln, die Städte sind nach bestimmten Mustern angelegt, selbst Dörfer weisen eine einheitliche Struktur auf. Die Bevölkerung wird einmal im Jahr gezählt und jedes noch so unbedeutende Ereignis wird in den riesigen Archiven in den größeren Städten festgehalten. Dichtung und Kunst kommt nur am Königshof Bedeutung zu als Form der Unterhaltung, ansonsten ist sie fast nirgends in Yasuo vertreten. Die einzige angesehene, künstlerische Tätigkeit bildet die Architektur. Da man in Yasuo nicht nur Wert auf Leistung und Tat legt, sondern auch auf Aussehen und das Zeigen seines Status. Dieser Prunk und die ausgelassenen Feste, welche offen und ohne Hemmungen gezeigt werden stehen im starken Kontrast zu der Strenge und Disziplin, welche in der Öffentlichkeit verlangt wird. Das Leben in Yasuo unterwirft sich strengen gesellschaftlichen Regeln, Diskretion steht an oberster Stelle und die Armenviertel werden gemieden wie kein anderer Ort in Yasuo. Ebenso stellen Bauern und Fischer niedere Menschen dar, welche nur wegen ihrer lebenserhaltenden Funktion ein klein wenig geachtet werden.

Die Hauptstad Ysagara ist von nicht nachahmbarer Bauart und stellt zugleich das Wahr- und Wappenzeichen Yasuos dar: Eine Stadt einst gelegen an der Küste, wurde von Menschenhand von Festland getrennt und zu einer Insel gemacht, welche durch ihre mächtigen Mauern und Flotte, welche im imposanten Hafen Ysagaras ankert, nahezu uneinnehmbar ist. Die Architekten, Wissenschaftler, Bauherren und Techniker tüfteln bereits seit einem halben Jahr an einem Zugang für die Stadt, da sie bis jetzt nur per Schiff erreichbar ist.

Kultur

Disziplin und Ordnung sind das oberste Gebot in Yasuo. Die Städte sind in bestimmten Mustern angelegt, ebenso kann man bei Dörfern eine einheitliche Struktur beobachten. Die Gesellschaft wird klar geteilt, es gibt Reiche/Adelige, Wohlhabende, den Mittelstand, den etwas ärmeren Mittelstand und Arme. Wobei der Mittelstand und der ärmere Mittelstand Großteils nicht vorhanden sind.
Die Macht Yasuos wird ständig und überall demonstriert, in jeder Stadt befinden sich ungewöhnlich viel Soldaten und in der Hauptstadt Ysagara kann man so gut wie keinen Schritt tun ohne einer Wache zu begegnen.
Dem König, Ta’Kinyae Shun, kommt größter Respekt entgegen, ihm gilt die Loyalität eines jeden Bewohners in Yasuo und sollte dem nicht so sein, so kann es durchaus mit Folterung und Tod bestraft werden. Illoyalität egal in welcher Form ist eines der Dinge, welche unter keinen Umständen geduldet werden.
Die Stadttore werden alle zu einer bestimmten Stunde geschlossen, während der Nacht ist es einem als normaler Mensch fast nicht mehr möglich eine Stadt zu betreten.

Frauen kommt in Yasuo keine große Bedeutung zu, lediglich einige wenige Handwerke sind ihnen erlaubt auszuüben: sie dürfen Heilerin werden, Bäuerin, Zofe, Tänzerin oder Musikerin am königlichen Hof, Besitzerin eines Teehauses.
Ansonsten besteht die Aufgabe der Frau darin, eine gute Ehe- und Hausfrau zu sein, welche möglichst schön anzusehen sein sollte.
Ahashari werden wie die D’Etsu in Yasuo verfolgt und getötet. Sie werden nicht geduldet, wobei man mit den Schuppen und einigen Körperteilen der D’Etsu Handel betreibt. Aus diesem Grund ist die Gegend um die südliche Grenze an Kanaye gänzlich unbewohnt, es befinden sich nur einige Kriegslager und Wälle dort um sich gegen die Ahshari zu verteidigen, welche auch die Ausläufer der Wälder in Yasuo bewohnen.

Baukunst

Jede Stadt ist von einer steinernen Mauer umgeben, auch die Dörfer sind oft durch Palisaden geschützt. In Yasuo pflegt man den traditionellen Baustil:
- Die Bauten/Häuser verfügen über keinen Keller
- Die Dächer sind stark überhängend und oft an den Kanten leicht nach oben gebogen
- Der Fußboden schließt nicht unmittelbar an den Untergrund an, sonder liegt deutlich erhöht
- Es kommen natürliche Materialien zum Einsatz wie Holz, Bambus und Papier
- Viele der Außen- und Zwischenwände sind mit Schiebetüren versehen, die man öffnen und auf Wunsch sogar herausnehmen kann
Jedoch baut man in manchen Städten bereits Außenwände aus Stein, auch öffentliche Gebäude, wie Bibliotheken oder Badehäuser werden vorwiegend mit steinernen Außenwänden erbaut.

Versteckte Räume und Gänge erfreuen sich vor allem in Adelshäusern und Festungen großer Beliebtheit.

Der König Ta’Kinyae Shun

Das Reich Yasuo ist nicht wie Kanaye mit einem Shogunat strukturiert. Es gibt einen König und drei Landesfürsten, welche die drei Provinzen verwalten. Der Insel, welche ausschließlich die Hauptstadt darstellt kommt ein eigener, vierter Verwalter zu, welcher jedoch einen gesonderten Status genießt und deshalb nicht zu den anderen drei Landesfürsten gezählt wird.

Shun ist zweiter Sohn des einstigen Königs Ta’Kinyae Takuya, dessen erster Sohn Kouhei bereits im frühen Kindesalter einer Krankheit erlag. So war es an Shun die Nachfolge anzutreten und er tat es mit Begeisterung. Schon seit je her eiferte er seinem Vater und Vorbild nach, imitierte sein Verhalten, doch fand er schließlich zu seiner eigenen, grausamen Persönlichkeit.
Während sein Vater Takuya bereits ein alter, gebrechlicher Mann ist und sich aus der Öffentlichkeit gänzlich zurückgezogen hat, erfreut sich Shun der Gesundheit und großen Erfolgs. Shun ist als gefühlskalter, berechnender Mann bekannt, welcher mit eisernem Willen und Disziplin sein Volk leitet. Ungehorsam und Illoyalität stellen für ihn die zwei größten Verbrechen dar und werden gnadenlos mit dem Tod bestraft.
Das Volk fürchtet wie bewundert Ta’Kinyae Shun, es ist eine Art Hassliebe welche man zu dem Herrscher pflegt, einerseits kann man ihm Nichts vorwerfen, da er sein Volk bis jetzt immer erfolgreich verteidigt und vor den Kriegern Naé’tras bewahrt hat sowie vor den Ahshari, doch andererseits erweckt sein kühler, strenger Charakter große Unsympathien.
Selten zeigt sich der König in der Öffentlichkeit und wenn, nur in der Hauptstadt Ysagara. Das Viertel in welchem seine Festung steht ist durch eine mächtige Innenmauer von der Umwelt abgeriegelt, ebenso befinden sich in diesem Viertel die Häuser der Bediensteten und einiger zurzeit geladener Gäste.
Ein beliebtes Sprichwort, welches oft und gerne in Verbindung mit Ta’Kinyae Shun gebracht wird lautet:

„Wenn du gesiegt hast, schnalle den Helm fester.“

Die Landesfürsten

Den Landesfürsten kommt lediglich die Verwaltung der Finanzen zu. Wichtige Entscheidungen dürfen sie nicht alleine treffen, sondern müssen zuerst den König in Kenntnis setzen und seine Zustimmung erhalten.
Die Provinzen selbst besitzen in Yasuo keine Namen, ihnen werden lediglich Nummern zugeteilt. Wobei die erste Provinz jene von Otaka’ri Tsubasa darstellt, die zweite Provinz ist jene von Marusama Saburo und die dritte Provinz kommt Kohasa’ke Fujita zu.



Otaka’ri Tsubasa
Otaka’ri Tsubasa ist verantwortlich für den Ausläufer des Ostküste Yasuos. Er befasst sich zum Großteil mit dem Handel und den Erträgen der Fischer.
Sein Leben gestaltet sich aufgrund der ständigen Auseinandersetzungen zwischen Yasuo und Naé’tra, der Piraterie und den Stürmen im Frühjahr alles andere als ruhig und angenehm. In seiner Provinz ist das Leben wohl am unruhigsten und unbeständigsten und das Militär ist hier, zumindest an der Küste, am präsentesten.
Tsubasa ist trotz der unzähligen Bürden und Lasten welche er zu tragen hat, ein aufgeweckter Mann mit Humor, wenn auch die zahlreichen Probleme ihre Spuren hinterlassen haben. Disziplin und Ordnung sind auch seine obersten Gebote, da nur so sein Alltag funktionieren kann und er den Überblick behält. Er selbst pflegt einen eher spartanischen Lebensstil, Prunk ist wenn überhaupt nur in schlichter Eleganz vorhanden, da er unter anderem klare Linien und Formen bevorzugt.
Tsubasa ist keinesfalls ein weltfremder Mensch, regelmäßige Rundgänge und einmal im Sommer ein Ritt durch seine Provinz vermitteln ihm einen Eindruck der Menschen, deren Wohlergehen und des Zustandes des Landes. So sympathisch Tsubasa anfangs wirken mag, so grausam und unnachgiebig kann er sein. Mit Verbrechern und Mördern hält er sich nicht lange auf, sie alle werden ohne große Verhandlungen hingerichtet, ebenso steht die Todesstrafe auf Piraterie.
Gegen die Krieger Naé’tras konnte er sich dank der zugesprochenen Handlungsfreiheit des Königs immer erfolgreich verteidigen, nicht zuletzt da er aufgrund der oft gewaltsamen Konflikte an jedem Handelsschiff vier Kanonen anbringen ließ und zusätzliche Soldaten, welche das Handelsschiff verteidigen sollten. Kein billiges Unterfangen, aber ein wirksames.

Marusama Saburo
Marusama Saburo ist für die zweite Provinz verantwortlich, welche den nördlichen Teil Yasuos bildet. Hier betreibt man die wenige Forstwirtschaft und Großteils Viehwirtschaft, aber ist er auch zum Teil für die Fischerei verantwortlich, da diese Provinz ebenso an die Ostküste grenzt.
Bis auf die Auseinandersetzungen mit Naé’tra gestaltet sich sein Alltag ruhig, da diese Provinz die deutlich friedlichste in Yasuo darstellt.
Wie alle Wohlhabenden und Reichen in Yasuo scheut auch er sich nicht, seinen Reichtum zu präsentieren und lädt regelmäßig Freunde der Familie zu großen Essen und Feierlichkeiten ein. Trotz seines eher kühlen Charakters feiert Saburo viel und gerne, sofern die richtigen Leute zugegen sind.
Er lässt alles kleinlich genau in den großen Archiven Yasuos festhalten, kein Tag vergeht ohne einen Eintrag und sei er noch so bedeutungslos gewesen. Hinzu kommt, dass Saburo nur nach einer Möglichkeit sucht seinen Ruhm zu vergrößern, er sollte nicht nur als großer Gastgeber in die Geschichte eingehen, nein es bräuchte ein Ereignis welchen ihn zum Helden werden ließe. Dies ist ein Grund mehr, warum er so verbissen gegen die Krieger Naé’tras vorgeht und die Ausbildung zum Krieger ungemein fördert.
Das Volk weiß hingegen nicht so recht, was es von Marusama Saburo halten soll, einerseits steckt er viel von seinem Vermögen in die Ausbildung von Kriegern um Yasuo zu verteidigen, doch andererseits verkriecht er sich auf seinem großen Anwesen und feiert bis der Morgen graut. Nach außen hin wirkt er in seinem Tun und Handeln sehr widersprüchlich.

Kohasa’ke Fujita
Ihm kommt die dritte ebenso schöne wie von regelmäßigen Kämpfen erschütterte Provinz zu. Große Reisfelder und vereinzelte, kleine Wälder sind kennzeichnend für diese Provinz im südlichen Teil Yasuos.
Unter den Beratern Fujitas befinden sich Kriegsherren wie angesehene Strategen, da es hier regelmäßig zu Kämpfen mit den Ahshari kommt. Fujita wurde wie Tsubasa mehr Handlungsfreiheit zugesprochen aufgrund der Kämpfe, sodass man schnell reagieren und zurückschlagen kann.
Kohasa’kes Fujita Anwesen und Haus gleicht mehr einer Festung als einem normalen Wohngebäude. Die Außenwände sind aus Stein erbaut, einige verstecke Räume und Gänge befinden sich darin, ebenso ist das Anwesen von einer hohen, äußerst dicken und stabil gebauten Steinmauer umgeben, doch jene würde nur dürftig vor den Ahshari schützen. Die Unterkünfte für die Kriegsherren und Strategen befinden sich ebenso in einzelnen, kleineren Häusern unmittelbar neben seiner Residenz. Denn der nördliche Teil Yasuos, welcher an Kanaye grenzt befindet sich in ständiger Kriegsbereitschaft, demnach findet man hier auch die meisten Soldaten.
Kohasa’ke Fujita ist ein ernster Mann, welcher nicht oft scherzt geschweige denn ausgelassen lacht. Die ständigen Übergriffe der Ahshari lassen seinen Alltag unberechenbar und nicht planbar werden, zudem muss er auch zu jeder Stunde kampfbereit sein. Die Stärke der Ahshari haben die Soldaten Yasuos dazu gezwungen die Art des Kämpfens völlig anders zu gestalten als bisher. In Sachen Kraft und Stärke steht den Ahshari kein Mensch nach, im offensiven Kampf würde man nicht siegen, so hat sich Fujita dazu entschlossen seine Krieger anders als bisher auszubilden. Vorwiegend wird der Fernkampf praktiziert, man benutzt bereits eine spezielle Form der Armbrust, welche durch einen besonderen Mechanismus die Pfeile mit deutlich mehr Wucht abfeuert als normal und selbst einen Ahshari ernsthaft verwunden kann. Zudem werden die Krieger ähnlich den Attentätern und Assassinen das lautlose Gehen und die Fähigkeit sich so zu Bewegen, um nicht aus seiner Umgebung hervorzustechen, gelehrt. Zwei äußerst wichtige Faktoren im Kampf gegen die Ahshari. Große Flinkheit und ein Geschickter Umgang mit Wurfwaffen ist eine Voraussetzung, welche jeder zu erfüllen hat.

Naáe Isutama
Isutama ist der Verwalter der Hauptstadt Ysagara und zugleich einer der engsten Berater des Königs. Hauptsächlich kümmert er sich wie alle Verwalter um die Finanzen, jedoch trägt auch er die Verantwortung für den Handel.
Als großer Liebhaber der Kunst darf er eine beachtliche Sammlung an Gemälden sein Eigen nennen und nur wenigen gestattet er sie zu betrachten.
Seine Residenz befindet sich im Adelsviertel nahe des Viertels des Königs und als einer der wenigen besitzt er einen kleineren Garten.
Sein Charakter wirkt nach außen hin unberechenbar und verschlossen, jedoch ändert sich dies rasch, wenn man ihn näher kennt.
Er besitzt einen geregelten Alltag und legt großen Wert darauf, dass seine Befehle und Aufträge haargenau so ausgeführt werden wie er es kund tut. Andernfalls zieht man so seinen gefürchteten Zorn auf sich.